Auf das Wesentliche besinnen

Besonders in der Vorweihnachtszeit wollen wir zur Ruhe kommen, uns besinnen und unsere (persönlichen) Ressourcen schonen. Unser Wohlwollen kann sich auch durch bewusst nachhaltiges Handeln zeigen. Wir können mit bewusstem Konsumverhalten Verantwortung übernehmen. Lass deiner Vorweihnachtsstimmung freien Lauf und spare Abfall, Energie und Geld. Weihnachten ohne Plastik - ein tolles Gefühl für die ganze Familie. Dann gibt es weniger zu schleppen, auch für das Christkind ;-) Und vergiss nicht, das schönste Geschenk ist Zeit.

WeihnachtenohneVerpackungsmüll

Nimm dir Zeit: Geschenke selber machen

Die heurige, besonders ruhige Vorweihnachtszeit, lädt dazu ein sich kreativ zu betätigen. Aus anfänglicher Unruhe entstehen oft neue Ideen und Leidenschaften, wenn man sich darauf einlässt und sich dafür Zeit nimmt. Ob im Geist oder Wohnzimmer - es macht im Prinzip keinen Unterschied: Zuerst wird entrümpelt und dann neugestaltet. Kreativität entsteht aus Zeit und Stille. Etwas mit unseren eigenen Händen zu gestalten, Naturmaterialien zu spüren, etwas selbst zu Erschaffen und unseren Liebsten zu Schenken – diese Tätigkeiten helfen uns „zu Wurzeln“ und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Mit diesen einfachen Mitteln entschleunigen unseren Alltag und stärken den Bezug zu den Rohstoffen der Natur, wie z.B. Holz. Beim Basteln können Dinge wie ein altes Schraubglas oder ein altes T-Shirt ganz schnell umfunktioniert werden.

Nachhaltig verpacken & Verpackungen sparen

VeganeWindring

Durch Geschenke und Produktverpackungen fällt besonders an Weihnachten jede Menge Plastikmüll an. Vor allem an Weihnachten möchte man sich nicht mit unangenehmen Themen wie Mülldeponien und Umweltverschmutzung belasten. Alternative zu Zellophan und gekauftem Geschenkpapier: einfaches Backpapier bemalen und mit Stempeln verzieren oder Geschenke in wiederverwendbaren Weihnachtskartons oder Weihnachtssäcken aus Stoff verpacken. Diese können alle Jahre wiederverwendet werden.
Warum den Christbaumschmuck nicht selber backen? Neben dem Beitrag (mobile Version: unterhalb des Beitrags) gibt es ein Rezept dafür.

Tipps zum Christbaumkauf

Bei neun Millionen Österreichern ist „nur ein Baum im Jahr“ eine enorme Menge. Wer der Umwelt ein Geschenk machen möchte, verzichtet ganz und gar auf den Christbaum. Ideen für weihnachtliche Dekoration „ohne“ gibt es en masse. In Magazinen, Einrichtungsläden und dem Internet findet man eine breite Palette an Alternativen.

Du kannst dir ein Weihnachtsfest ohne Christbaum nicht vorstellen?
Christbäume werden standardmäßig in Monokulturen angebaut und kommen nicht ohne Düngemittel- und Pestizideinsatz aus. Viele dieser Stoffe sind auch für Menschen und Haustiere ungesund. Lange Transportwege verschlechtern die Umweltbilanz der importierten Bäume noch mehr. Achte also beim Kauf deines Baumes darauf, regional und/oder Bioqualität zu kaufen. Wähle eine heimische Baumart, z.B. die Rotfichte. Du unterstützt dadurch auch heimische Forstbetriebe.

VeganeWindring

Eingetopfte, lebende Christbäume werden immer beliebter. Mit dem Kauf eines solchen Baumes setzt du ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität, die sich auch im Handel mit Pflanzen eingeschlichen hat. Inzwischen kann man sie sogar in gängigen Baumärkten erwerben. Diese Bäume sollten höchstens eine Woche lang in der warmen Wohnung stehen und gut gegossen werden. Alternativ könnte der Baum auch von innen gut sichtbar am Balkon oder im Garten stehen und nur am Heiligen Abend im warmen Wohnraum geholt werden.

Christbäume sinnvoll entsorgen oder verwerten

Vom Verheizen im Kachelofen wird wegen der hohen Restfeuchte abgeraten. Infos dazu, wie man mit Holz richtig heizt, findest du hier.
„In Kufstein ist die Entsorgung ‚nackter‘ Christbäume kein Problem,“ so Manfred Zöttl, Abfallberater und Geschäftsführer des Recyclinghofs Kufstein „sie können im Heizwerk als Bioenergie verwertet werden.“ Die Temperaturen im Heizwerk sind viel höher als jene in unseren Kachelöfen, daher stellt die Restfeuchte kein Problem dar. Unbedingt zu beachten ist der Behang: Bäume, von denen der Weihnachtsschmuck nicht abgenommen wurde, z. B. Lametta (von dessen Verwendung grundsätzlich abzuraten ist), müssen über den Restmüll entsorgt werden.

Moni Ehrenstrasser, frischgebackene Abfallberaterin und neue Mitarbeiterin von Manfred, hat Tipps zum Upcycling des Christbaums:

  • Aus den Nadeln kann man wunderbare Badezusätze, Kräutertees oder Küchengewürze herstellen. Rezeptvorschlag hier.
  • Für Gartenbesitzer: Schnecken fürchten die spitzen Nadeln, die man im Frühling im Garten verstreuen kann.
  • Das Holz eignet sich zum Mulchen, die Zweige fungieren flach aufgelegt als „Helden der Schwachen“ und helfen empfindlichen Beetpflanzen während der kalten Jahreszeit.
  • Nach einer Trocknungszeit kann das Holz des Christbaums als Heimwerkermaterial verwendet werden, z.B. für Kleiderhacken, Deko, Möbelbau.

Weihnachtsmenü neu gedacht

ZeroWasteWeihnachtsgeschenke

Oft verbinden wir mit dem Begriff Tradition etwas Starres und Unveränderliches. Selbst, wenn Vieles im Jahr 2020 überholt wirkt und wir es eigentlich „besser wüssten“, halten wir daran fest, Abläufe immer so fortzuführen, wie wir es immer schon gemacht haben.

Warum Tradition nicht einmal anders denken? Wer auch beim Weihnachtsessen in Punkto Gesundheit und Umwelt nachhaltiger werden möchte, kann in erster Linie auf tierische Produkte verzichten. Im Internet findet man viele Ideen für vegane oder vegetarische Festtagsmenüs. Eine Auswahl an schmackhaften Rezepten findest du hier.

Kaufe regionale Bio-Produkte und plane deinen Lebensmitteleinkauf so, dass du nichts wegwerfen musst. Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln findest du hier .

Weitere Tipps für eine nachhaltige Weihnachtszeit und Geschenke:

  • Regionale Produkte kaufen, Online-Shopping vermeiden und dadurch regionale Händler unterstützen, z. B. ein Buch vom lokalen Buchhändler
  • Selbstgemachtes im Glas (vom Meersalzbad, Seifenvarianten, leckeren Keksen oder einem kompletten selbstgemachten Wellnesspaket)
  • Produkte, die deinen Lieben helfen, nachhaltiger zu leben, z.B. Mehrweg-Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl, Solarlampen, Bienenwachstücher, Wassersprudler
  • Schenke Erlebnisse z. B. einen Kochkurs, einen Ausflug ins Grüne
  • Schenke einen Gutschein für einen Einkauf im Unverpackt- und/oder Bio-Laden
  • Schenke ein selbstgemachtes (DIY) Kosmetikset
  • Schenke Selbstgebasteltes & Selbstgenähtes: setze deiner Fantasie keine Grenzen

Sollte eure Weihnachtszeit nicht ganz plastikfrei gelingen, wie ihr es euch vorgenommen habt, dann nehmt es gelassen und geht die nächsten kleinen Schritte Richtung Nachhaltigkeit. Niemand ist perfekt und auch in kleinen Schritten kommt man ans Ziel!

Dieser Blogbeitrag wurde in Zusammenarbeit mit unseren Abfallexperten Manfred und Monika erstellt.

Das könnte dich auch interessieren